die Chronik verläuft von unten nach oben
Reisewoche 36/37
05. - 14.11.2009 - León, NICARAGUA & Vulkanwanderung "El Negro & El Hoyo"
Ausgang mit zwei Konzerten in verschiedenen Lokalen. Ueberhaupt läuft in León betreffend Nachtleben viel.
Die Abend-Stimmung am Strand.
Fr, 13.11.2009 - Vom Vortrag gibt es nicht vieles zu erzählen. Ich hab eigentlich gar keine Fotos geschossen. Dafür vom Ausgang vom Vortag ausgespannt, Schweiz - Kolumbien (U-17 WM-Halbfinal 3:0) im Internet verfolgt und sonstige persönliche Dinge erledigt. Am heutigen Tag ging ich mit ein paar anderen an den Strand welcher 30 Busminuten von León entfernt ist.
Diese nicaraguanische Live-Band auf einem Platz im Freien war der Hammer. Leider hatte ich nur noch die zwei letzten Stücke gehört. Dafür traten sie zwei Tage später erneut in einem Lokal auf und ich verlängerte deswegen meinen Aufenthalt in León.
Mi, 11.11.2009 - hatte heute Kommissionen erledigt, ausgespannt und war im Internet. Am Abend dann mehr Aktivität mit Ausgang. Zufälligerweise liefen wir an diesen Umzug heran - eine Art wie bei uns die "Streetparade" - auch mit Techno-Musik und verkleideten TänzerInnen. Es war ein Studentenfest. Die Stadt beherbergt viele Universitäten.
In Gedenken an den berühmten Poeten Ruben Dario der hier lebte werden heute noch Gedichte vorgetragen. Im Dez findet ein Dichterwettkampf unter Kindern statt. Sie laufen in der Vorzeit dazu mit solchen Figuren durch die Gassen, spielen Trommel, tanzen und verkünden ihre Sprüche. Für 10 Cordobas (50Rappen) erhält man einen privaten Auftritt.
typisches Bild: Verkaufsstände an Strassen (auch das Bild zuvor)
Von der Kirchentreppe aus wo ich das Treiben beobachtete und ein Bier trank.
Gegen Feierabend setzte ich mich auf eine Kirchentreppe, trank ein Bier und beobachtete das Treiben. Es dauerte nicht lange, kam ich mit Kindern ins Gespräch. Sie wollten sogleich, dass ich ein Foto von ihnen schiesse. Sie erzählten völlig aufgeschlossen von ihrem Leben und wollen auch von mir so einiges wissen.
Eine von vielen Universitäten in dieser Stadt. Diese sieht nach einer "mehr-besseren" aus.
Wir sind so richtig in Museumsstimmung und kriegen in einem weiteren Museum Kenntnis über Ruben Dario (1867 - 1916, hier in seinem Haus wo er aufwuchs. Er ist ein berühmter Dichter und sorgte unter anderem für ein "einfacheres" Spanisch. Zudem war er Diplomat. Im Alter von 6 Jahren hatte er bereits erste Dichte verfasst und mit 13 Jahren seine erste Veröffentlichung in einer Zeitung.
Wir hängen gleich noch einen zweiten Museumsbesuch an: Hier wird an gefallene Helden aus der Revolutions-Zeit gedenkt.
Eines meiner Favoriten. Titel: Serie von Tropen-Träumen.
Einer meiner Favoriten: Titel: Zwischen Himmel und Erde.
Meine beiden Kollegen beim Betrachten und Pausieren. Es ist ein grosses Museum.
Da ist mir der Picasso schon sympathischer.
Besuch des Museums: Fundación Ortiz Gurdian. Aeltere und neuere Kunstsammlungen. Dieses Bild ist wirr. Zwei verschiedene Stile mit Mädchen die schauderhaft dreinschauen.
Der Spruch sagt: die Natur ist Quelle des Lebens. Ich merke, dass León den Abfall im Griff hat.
Auch auf die Kultur wird grossen Wert gelegt.
Eine weitere geschichtsträchtige Wandmalerei über die Revolution. Der Spruch sagt: Für die Freiheit kämpften wir. Heute schwören wir auf deren Verteidigung.
Di, 10.11.2009 - mit Arnoud und Blaine mache ich mich auf, um weitere Museums zu besuchen. Dies hier ne Wandmalerei über die linken Freiheitsbewegung welche im 1979 die Diktatur stürzte, welche zuvor seit 1959 regierte. Der Spruch rechts: Nicaragua wird frei sein solange man Söhne und Töchter hat die das Land lieben. An Häusern trifft man oft politische Malereien an. Vor dem Gebäude: typischer kleiner Essens-Verkaufsstand.
Kochen in Hostels macht immer Spass. Ist je nach Ausrüstung jedoch mühsam oder sogar ecklig.
Auch meine Eltern vermisse ich. Toll, mit der heutigen Technik miteinander gratis zu sprechen und erst noch mit Blickkontakt.
Seit längerem habe ich wieder mal mit meiner Prinzessin Jacqueline geskypt. Wir wollen uns im Frühjahr irgendwo in Südamerika treffen und ein paar Monate gemeinsam umherziehen.
Im Hintergrund die Kirche "El Calvario". Auf der Strasse ein Pick-up Lieferwagen (öff. Verk.M.) für kürzere Strecken.
Freies Vaterland oder stirb! Dies Revolutionsparolen. FSLN steht für Frente Sandinista de Liberación Nacional. Die Sandinisten waren eine linke Befreiungsbewegung die im 1979 an der Spitze einer breiten Wiederstandsbewegung die seit 43 Jahren herrschende Diktaturregierung stürzte und bis 1990 das Zepter übernahm.
Präsident von Nicaragua Daniel Ortega. Anscheinend wollen die Leute ihn auch für die nächsten Amtsperioden als Präsidenten. Unumstritten ist er jedoch nicht. Im 1978 soll er seine Tochter mehrfach sexuell belästigt gehabt haben. Als Abgeordneter genoss er jedoch Immunität. Später als er auf seine Immunität verzichtete war der Fall verjährt.
Vom Dach dieses Museums hat man Blick auf den Zentralplatz mit der Kathedrale "Basilica" (links) und im Hintergrund schwach erkennbar zwei Vulkane (der eine ist der "Momotombo 1'300 Meter hoch)
Als die Nationalbank bankrott war, stempelten sie die Banknoten, hängten vier Nullen ran und vertausendfachten deren Wert "ganz einfach".
dito
Mo, 09.11.2009 - Besuch des Museums de la revolución. León war ein Zentrum der Revolutionskämpfe im 1978/79. Zahlreiche Zeitungsausschnitte berichten davon.
Die Füsse brennten nach nun bereits 7 Stunden marschieren. So plangten wir alle auf ein erfrischendes Bad in der Vulkan-Lagune. Danach lag uns nur noch eine Stunde wandern bevor.
Wir erreichten die Kraterlagune, welche auf einem der vorherigen Bilder von weit oben her zu sehen gewesen war.
Die Sicht auf den Vulkan Momotombo. Er liegt am Managua-See. Er ist 1'250m hoch und aktiv. Letzte Erruption liegt 100 Jahre zurück.
Rückblick zum Vulkan "el Hoyo". Das Loch ist deutlich zu sehen.
Der gleiche Hügel wie auf dem vorherigen Bild, nur hier von unten her gesehen.
Aussicht vom Vulkan "el Hoyo" zu seinem Nachbarn mit der Kraterlagune auf der linken Bildseite zu sehen. Wir wanderten anschliessend dorthin.
Durch den Schwefel ist das Gestein farbig.
Man sagt zwar er sei nicht aktiv. Trotzdem treten am Berg des Vulkans Schwefelschwaden aus.
Dies nun der Krater des Vulkans. Er ist nicht aktiv. Die letzte Erruption datiert im 1954. Mit einer Höhe von 1'088 Meter gehört er nicht zu den Grössten. Die Wanderung hier hoch war trotzdem ziemlich kräfteraubend.
Um zum Krater zu gelangen marschiert man auf einem Grat.
Das Loch des Vulkans nochmals von einer anderen Seite. Mich faszinierte unter anderem die Farben des Gesteins.
Das Loch im Vulkan hier von der Seitenperspektive.
Vulkan "El Hoyo". Hoyo heisst Loch. Das Loch ist nicht der Krater. Wie es genau entstanden ist, weiss man nicht. Man vermutet, dass das Gestein einfach abgesunken war.
Ein "la ceiba" Baum. Er ragt über alle andern heraus und wächst sehr schnell. Es ist der Nationalbaum von Guatemala.
...den Vulkan "Cerro Negro" welchen wir gestern zweimal bestiegen hatten. Das Wetter lockerte im übrigen auf.
Der Weg ist ziemlich Steil. Kurzes Anhalten zum Verschnaufen und Zurückblicken auf...
So, 08.11.2009 - Die restliche Zeit des gestrigen Nachmittags/Abends schlugen wir dann mit zwei weiteren Flaschen Rum, Musik hören und rumalbern auch noch tot. Es war vielleicht nicht die beste Idee soviel Rum zu trinken, zumal uns heute für die zweitägige Wegstrecke nur einen Tag zur Verfügung steht (da wir gestern die Wanderung unterbrochen hatten). Zum Bild, der untere Abschnitt des 1'088 Meter hohen Vulkans "El Hoyo". Der obere Teil ist in den Wolken versteckt.
Item, "Vale la pena" wie man im Spanischen sagt. Quasi "wertvolles Leiden". Das Vulkansandboarden machte Spass.
Ich hatte so Spass daran und noch vorrätige Energie, dass ich den Hügel wenigstens für ein Paar Meter nochmals hinaufkrackselte. Dies jedoch auf dem direkten Weg hinauf und nicht den Weg "rundherum" war sehr sehr anstrengend, da es steil war und der Sand immer wieder wegrutschte.
Ne ziemlich schmutzige Angelegenheit. Vulkansandkörner überall.
Die Sicht liess zu wünschen übrig; das Vergnügen jedoch nicht.
Auf geht's, respektive herunter geht's.
...mit einem Sandboard unter dem Arm.
Nur rumsitzen konnten wir ja auch nicht. Trotz nachhaltigem starkem Regen beschlossen wir, den Cerro Negro nochmals zu besteigen. Diesmal...
Die Zeit vertrieben wir mit allerlei Spielen. Hier Boccia. Im weiteren musste die Flasche Rum dran glauben.
Wir gelangten um 11 Uhr zurück zur Ranger-Station wo wir unser Gepäck gelassen hatten. Von hier aus sollte es eigentlich in ca 3 Stunden Marsch hinauf auf einen anderen Vulkan zum Campgrundstück gehen, wo die Nacht zu verbringen geplant gewesen wäre. Mit Betonung auf "wäre"! Denn der Regen setzte wieder ein, war extrem stark und hörte zwischendurch nur kurz auf. Wir beschlossen, hier zu übernachten und morgen je nach Wetter die geplante Wanderung fortzusetzen.
dito
Das Grün leuchtete umso mehr heraus.
Mir gefiel der Kontrast vom Schwarzen über's Grüne ins Graue.
Die Gruppe beim Herunterspringen. Der Regen liess nach.
Wie erwähnt: ziemlich steil der Hang.
Hier gut zu sehen: zwar verregnet aber mit freudigem Gesicht.
...bekamen wir warm beim herunterlaufen, -springen, -hüpfen des ziemlich steilen Vulkanberges. Mai, das hatte Spass gemacht. Man konnte richtig weit hüpfen, da man durch den schwarzen, tiefen Sand weich landete.
Auf dem Grat wollten wir auf den höchsten Punkt des Vulkans gelangen. Doch heftigster Regen und Wind zieht uns einen Strich durch die Rechnung. Wir brachen früher ab, da keine Sicht vorhanden war und wir klitschnass waren und teilweise schlotterten. Dafür...
Ein anderer Krater des gleichen Vulkans.
Der Krater.
Ueberall qualmt es.
Eindrückliche Farbenwelt der Gesteinen.
Der Vulkan " Cerro Negro" ist aktiv. Man sagt ihm eine baldige Eruption an.
Durch die tiefhängenden Wolken herrscht eine herrliche Stimmung - ...noch, denn... bald wird heftigster Regen einsetzen.
Vulkan "Cerro Negro" (Cerro heisst Hügel, negro schwarz)
Am frühen Morgen erreichen wir den Fuss des Vulkans "Cerro Negro". Mit erst 160 Jahren ist es der jüngste Vulkan von Nicaragua. Er heisst Negro, ganz einfach da er schwarz ist. Er ist nur 745 Meter hoch und aktiv. Die letzte Erruption war im 1999.
Um 3:30 Tagwache. 4 Uhr Frühstück bei Quetzaltrekkers. Dies eine Tourorganisation, welche ihren Erlös in ein Projekt für Schulkinder steckt. Es geht auf eine 2-tägige Vulkan-Wanderung. An dieser Strassenecke warten wir über eine Stunde auf den öff. Bus. Vergebens, durch starke Regenfälle (später erfahre ich, dass der Regen auf den unweit entferntem Wirbelsturm Ida, welcher in El Salvador und Nicaragua mehrere hundert Menschenleben forderte, zurück zu führen war) sind wohl Streckenabschnitte unpassierbar geworden. Unsere Guides organisieren nen anderen Transport. Zum Bild: beim Warten auf den Bus: Ross und Wagen sind hier nicht selten zu sehen.
Sa, 07.11.2009 (vom Vortag gibt's keine zeigenswerten Bilder. Ich genoss einen Ruhetag meistens am Pool des vorzüglichen Hostels oder im Internet) - La Iglesia de la Recolección. Sie sieht ziemlich alt aus.
Mit den Leuten die ich an diesem Tag kennen lernte und etwas in der Stadt umherzog leutete ich den Feierabend mit günstigem (7USD für 750cl) Rum (Flor de Caña) ein. Die Zuckerrohrbrennerei liegt unweit von León entfernt. Ich wollte die Fabrik eigentlich besuchen. Man muss jedoch zuerst ne schriftliche Bewilligung anfordern. Das war mir dann zu mühsam.
Es ist ne spanische Kolonialstadt mit schönen Häusern.
Einer der beiden Nebengängen der "Basilica"
Die Catedral "Basilica" ist die grösste in ganz Zentral-Amerika. Sie wurde zwischen 1747 und 1860 erbaut.
Do, 05.11.2009 - Zum Bild von unten: Nach einer 11 Stunden Fahrt in komfortablem Bus kam ich in León, Nicaragua an. Es ist erst das zweite Mal auf meinem Trip wo ich einen Langstrecken-Bus genommen habe. Sonst reiste ich stets kurze Strecken in Chicken-Busses. Im Bus habe ich Arnoud (Nancy, FRA) und Blaine (Texas, USA) kennen gelernt. Später im Hostel zwei weitere US-Amerikaner. Wir gingen zusammen auf eine erste Stadterkundigungstour.
Zur Stadt: León (160'000 Einw.) liegt im Westen Nicaragua's ca ne halbe Stunde Busfahrt von der Pazifikküste entfernt. Es war bis 1858 die Hauptstadt (heute Managua). 1610 zerstörte ein Ausbruch des Vulkans Momotombo die Stadt vollständig. Sie wurde 30km weiter entfernt an den heutigen Standort verlegt. Die Ruinen von León Viejo (alt León) gehören heute zum UNESCO Weltkulturerbe. León gilt als intellektuelle Metropole Nicaraguas und steht traditionell für das liberale Element des Landes.
die Chronik verläuft von hier nach oben
Reisewoche 36/37
05. - 14.11.2009 - León, NICARAGUA & Vulkanwanderung "El Negro & El Hoyo"
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen