Mittwoch, 7. Oktober 2009

Wo 32, Copán Ruinas, Honduras

(wie immer: die Chronik verläuft von unten nach oben)
Sa - Mo, 3. - 12.10.2009 - Copán Ruinas, Honduras

Spielstand 2:3 für die Amis. Ein Penalty kurz vor Schluss - verschossen. Ach wie bitter. Einige Leute hatten das Stadion schon zuvor beim Fall des 1:3 verlassen. Hingegen war der Führungstreffer zum 1:0 der Honduraner ein super Erlebnis. Die Leute flippten fast aus. Man sprang minutenlang umher, umarmte sich gegenseitig und Biere flogen durch die Lüfte. Die Freude war von kurzer Dauer. Die Amis glichen aus und erzielten die Führung und erhöhten innert weniger Minuten. Einige weinten, andere hielten den Kopf hoch und verwiesen auf einen geplanten Sieg am kommenden Mittwoch gegen El Salvador. Sie waren jedoch darauf angewiesen, dass die Costa Ricaner am folgenden Mittwoch gegen die USA nicht gewinnen. Mehr dazu jedoch im nächsten Blog-Abschnitt.
Es wurde lautstark angefeuert: "está noche tenemos que ganar". Heute Abend haben wir zu gewinnen.

Nachdem ich bereits 3,5 Monate in Honduras war und einige Spiele der Honduraner interessiert verfolgte, schlug mein Herz in dieser Hinsicht (und nachdem es durch den CH-Nati-Erfolg am Morgen des gleichen Tages beruhigt war) für die "Catrachos".

Kurz vor acht Uhr. Die Nationalhymmnen erklommen. Die honduranische wurde jedoch nicht abgespielt. Sie wurde lautstarkt von ALLEN gesungen. Das wäre in der Schweiz unvorstellbar. Zugegeben: nach dem "Strahlenmeer" bin ich mir beim Text auch unsicher.

...dito.

...und sich auf ein paar Details zu achten.

Drei (!!!) Stunden vor Spielbeginn (WM-Quali Honduras - USA). Das Stadion war schon gefüllt und die Stimmung so, als ob bereits gespielt worden wäre. Genug Zeit um sich herumzuschauen, ....

Ich fiel durch mein nicht-latino-Gesicht natürlich auf. Alle rundherum meinten ich sei ein Ami. Ich musste immer wieder erklären, dass ich CH bin und Honduras unterstütze. Auch hatte ich oft Sprüche an meine Adresse hinter vorgehaltener Hand gehört oder gemerkt wie Leute über mich redeten und sich über die USA lustig machten. Item, ich gewann die Sympathie der Leute rundherum spätestens als sie gesehen hatten, wie emotional ich mitlitt oder mitanfeuerte. Ich merkte, wie ich von einigen Leuten genaustens beobachtet wurde.

Bereits vier (!!!) Stunden vor Anpfiff waren wir beim Stadion. Ich war ja schon an vielen Live-Spielen, doch so früh und ein solches Chaos habe ich noch nie gesehen. Nein, es war eigentlich kein Chaos. Doch ein riesen Ansturm und nichts organisiert diesbezüglich. Die Leute bildeten selbst riesig lange Schlangen zum Anstehen. Die Schlangen zwar schön brav einer hinter dem anderen, jedoch wirr durcheinander und in verschiedene Richtungen entstanden. Es sah aus wie ein Standbild einer Fasnachts-Bolognese - nur ohne Hände auf den Schultern der Vorderleute. Nachdem wir nach einer Stunde nur etwa fünf Meter weiter gekommen waren, verliessen wir die Schlange und stiessen zum Gedrücke beim Eingang vor. Dort wurde einem die Lunge fast so stark zusammengepresst, dass man kaum mehr atmen konnte und einem der Druck der Leute sogar in den Kopf stieg. Sehr erstaunt hat es mich, dass beim Eingang überhaupt keine Sicherheitskontrollen stattfanden.

...auch die Catrachos (Hondureños) traten zur WM-Quali an. Sie spielten zu Hause gegen die USA. Sie lagen vor dem Spiel auf dem 3. Rang. Genau die ersten drei sind direkt qualifiziert. Ich liess mir die Gelegenheit nicht nehmen und machte mich direkt nach Spielschluss der Schweizer in einem Kleinbus mit 15 Einheimischen von Copán Ruinas nach San Pedro Sula auf den Weg (3Std) ins Stadion.
Sa, 10.10.2009 - um 9:45 Uhr Lokalzeit richtete ich einmal mehr Radio DRS4 ein. Ich fieberte so quasi live mit. Ich habe nun vier Spiele gehört. Die Reporter enttäuschten jedes Mal. Sie reden mehr über Hintergrund Fakten, als ob sie das Geschehen kommentieren. Man könnte meinen, die wissen nicht, dass man über Radio kein Bild hat!!! Dank frühen drei Toren gegen Luxemburg, waren der wichtige Pflichtsieg ungefährdet. Im Hintergund läuft ein Spiel der U-20-WM. Ein fussballreicher Tag also. Nicht nur für die CH-Nati, denn....

Das heisse Wasser (man kann sich die Haut verbrennen) fällt hier in einen kalten Fluss. Um diese Einmündung herum hat's ein paar natürliche Wannen wo man sich hinlegen kann. Abwechselnde warme und kalte Strömungen haltet die Blutzirkulation auf Trab.

Oberhalb der Quelle befindet sich ein Dampfbad.

Ich war mutterseelen alleine.

Es hatte mehrere Pools mit verschiedenem warmen und heissem, aber auch kaltem Quellwasser gefüllt.

Ca. 30km von Copán Ruinas entfernt, wurden mittels dieser heissen Quelle natürliche Bader errichtet. Der Ort heisst Luna Jaguar hotsprings & Spa
Fr, 09.10.2009 - man könnte meinen, es sei am selben Ort wie zuvor. Hier entspringt jedoch 90 Grad Celcius heisses Wasser. Es reicht zum Eierkochen.

...leider zu wenig tief um von hier hinunter zu springen. Liebend gerne hätte ich es getan. Doch knapp zwei Meter reichen für diese Höhe nicht aus.

Am Nachmittag ging ich mit dem Sohn des Guest-House-Besitzers und einem Freunden von ihm zu einem Wasserfall wo man baden konnte. Um ein näheres Foto vom Fall zu schiessen, war das Wasser bis dorthin zu tief, jedoch...

Einer dieser Art war während der ganzen Zeit in welcher ich mich im Park aufhielt, auf meiner Schulter.

...es ist unschwer zu erkennen von diesem Schmetterling.

Auf meinem Trip schiesse ich öfters und gerne Nahaufnahmen. Ich möchte diese dann mal in irgend einer Form ausstellen. Diese vorab im Blog, weil sie mir besonders gefällt...

Diese Puppen sind tatsächlich silbrig.

Vom Verwandlungsprozess von der Raupe über die Puppe zum Schmetterling haben wir glaub's alle in der Primarschule erfahren. Dies hier sind keine Vogelschisse, doch die Aehnlichkeit dazu gibt dieser Raupe ihren Namen "Vogelkot".

Do, 08.10.2009 - Besuch eines nahe gelegenen Schmetterling-Parks (auf Spanisch "Mariposa")

Ein paar Bohnen habe ich gepflückt, um dieses Closeup zu schiessen.

Anschliessend gingen wir dann auch noch eine Fabrik anschauen wo die Bohnen zum Versand (meist Export) verarbeitet werden.

dito - nur näher. Die Aeste sind ragel-voll von Kaffeebohnen.

Kaffee-Busch.

Wir ritten quer und auf und ab durch die Plantagen.

eine weitere Pose für den Touri-Flyer

Bananen- und Kaffeplantage kombiniert.

Läuft da nicht einem das Wasser im Mund zusammen?

Erfrischung bei einem Orangenbaum. Dieser Ast war beim Klettern versehentlich abgebrochen. Ich wurde bestraft - autsch, wusste nicht, dass Orangenbäume Stacheln haben.

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Das Touristen-Model beim Reiten über Hügeln und später an Bächen entlang und durch weitere Kaffeeplantagen.

So schön das Gefieder von Truthahnen sind, so hässlich schauen ihre Köpfe aus. Wir verliessen die eine Plantage und fuhren zu einem Bauernhof, wo wir auf die Pferde gestiegen waren.

Das Touristen-Model für die Flyer beim Bestaunen der Aussicht.

Dass die Kaffeepflanzen gut gedeihen benötigen sie Schatten.

Zu diesem Bild und vorweg zu den vielen folgenden Bilder wo unter anderm ich drauf bin, muss ich sagen, dass er (der Guest-House-Besitzer) plant, Touren mit Touristen durchzuführen. Ich stand quasi Pose für seine Flyers. :-) Hinter mir die Kaffeebüsche.

Don Moisés, der Besitzer der Kaffeeplantagen und seinem gleichnamigem Guest-House in Copán Ruinas. Er war ein guter Kumpel.

Die Aussicht von dort oben.

Mi, 07.10.2009 - der Besitzer des Guest-Houses wo ich in Copán Ruinas nächtigte, verpachtet nebenbei Kaffeeplantagen und einen Bauernhof. Er musste dort etwas erledigen und nahm mich mit. Wir fuhren mit seinem Schrott-Wagen eine genau so üble Bergstrasse hinauf. Hier (Foto) konnte man nicht mehr weiterfahren. Wir nahmen die letzten paar Meter zur Plantage auf einem Gipfel gelegen unter die Füsse.

...vermittelte die Kunstobjekte

Ein weiteres Musuem zeigte Funde und...

Die Tuck-Tuck's sind ja sonst fast überall als Taxi im Einsatz. Hier ein Polizei-Tucktuck. Ich muss nur grad schmunzeln wenn ich mir eine Verfolgung eines Delinquenten vorstelle.
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Es folgen nun ein paar weitere Steinhauereien zu welchen ich die Bedeutung nicht kenne. Diese Aufnahmen stammen von Originalen, welche ich im Museum vorgefunden hatte. Ich zeige die Bilder hier, da es imposant ist wie alt diese Kunstwerke sind und wie die Mayas mit den Bedeutungen der Steinverzierungen ihre Geschichte in den Bau der Stadt integriert hatten.

"Der alte Mann"

Der Ballspielplatz.
Man kennt die genauen Regeln nicht. Was man weiss, ist dass man den Ball mit den Hüften spielte. Es gab Spiele zu Feierlichkeiten wie auch rivalisierende. Stets wurde nach dem Spiel geopfert. Für uns unverständlich, dass nach den Spielen geopfert wurde. Noch mehr, dass bei gewissen Spielen nicht die Verlieren, sondern die Sieger ihr Leben lassen mussten - oder durften, da es für die Mayas eine Ehre war sich zu opfern. Es ist neben Chichén Itzá (in Yucatan, Mexiko) der grösste je gefundene Ballspielplatz.

Einblick in die Schrift der Mayas.

"Cementerio"
wird dieser Teil genannt. Weiss aber nicht wieso. Es hat auf jeden Fall nichts mit einem Friedhof zu tun. Es waren Wohnhäuser.

Innerhalb eines Tempels. Das einzige was ich von innerhalb gesehen habe. Ich wurde sogleich rauspediert, da ich das Zusatzticket für die Tunnels nicht gelöst hatte. Erst jetzt kommt mir in den Sinn, dass ich den Wärter eigentlich mit einem Trinkgeld hätte schmieren können.

Dies eine mittels Computer erstellte Sicht wie die Mayas ein neuer Tempel über einen bestehenden gebaut haben.

mmmh??

Tempel 26 wurde zwischen 738 und 756 n.Chr. erbaut. Diese Stufenpyramide ist vor allem wegen der sogenannten Hieroglyphentreppe bekannt, die an der Frontseite zu dem kleinen Heiligtum an der Spitze des Tempels führt. Die 2200 Hieroglyphenblöcke, verteilt auf 55 Stufen, berichten von der Geschichte Copáns, beginnend mit dem Begründer der Herrscherlinie der Stadt. Die Treppe stellt in ihrer Gesamtheit den längsten in Stein gemeißelten Text in Maya-Schrift dar. Unter diesem Tempel befinden sich ca. drei weitere. Neue Herrscher liessen jeweils bestehende Tempel durch neue überbauen.


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mmmh, weiss nicht mehr was hierzu gesagt wurde. Für mich selber
wäre ein Führer zu teuer gewesen(USD 25). Ich hörte jeweils mit einem Ort bei einer geführten Gruppe mit. Ueberhaupt heuschen sie Panzerknacker-Preise (Eintritt USD15, zusätzliche USD15 für Tunnels (Innenleben von Tempeln) und USD10 für's Museum. Vorallem im Vergleich zu den Lebenskosten in Honduras sind Eintrittspreise zu Sehenswürdigkeiten überheblich. Ein Honduraner auf dem Bau verdient USD15 pro Tag. Eintrittspreise sind für Einheimische jedoch meistens ums vielfache tiefer.

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Weitere Stelen. Manche sind von Dächern geschützt, da es sich um Originale handelt. Andere sind angefertigte Kopien, deren Originale im Museum stehen.

Vor den meisten Stelen befindet sich ein Opferaltar. Hier besonders makaber. Die Ausbuchtung war für Köpfe bestimmt. Das Blut rinnte den spiralförmigen Kanal hinunter.

Die Ruinen von Copán sind heute vorallem für ihre Stelen bekannt. So heissen diese kunstvoll gemeisselten Steinpfeiler. Sie tragen an allen Seiten Verzierungen, Gravierungen oder Inschriften, die über das Leben der dargestellten Könige oder deren Handlungen berichten. Auch wurden sie ausserhalb der Tempeln errichtet. Wahrscheinlich als Abgrenzung des beherrschten Gebietes oder als Oeffnung zu einer kosmischen Ebene.

Drei heutige Bewohner der früheren Maya-Stadt. Zwischen 250 und 900 n. Chr. war die Stadt bewohnt. Die Stadt ware eine der bedeutendster. Viel Warenhandel wurde betrieben. Ueber die Jahrhunderte hinweg wuchs die Bevölkerung imens. In Spitzenzeiten bis zu 30'000 Leuten. Die Fläche der Talsohle für Anbauten von Nahrungsmittel reichte nicht mehr. Man wich aus auf die Hänge und rodete Wald. Auch für Brennholz und Bauten wurde geholzt. Dies führte zu Bodenerosionen und schwemmte Erde ins Tal. Die Böden im Tal konnten nicht mehr genutzt werden. Es kam zu Streit um restliche fruchtbare Felder. Viele wanderten aus, die Bevölkerung sank kontinuierlich bis das Tal im 13. Jahrhundert völlig menschenleer war.

Di, 06.10.2009
- Copán - die Hauptruinen der früheren Maya-Stadt. Die Anordnung der Gebäude und Komplexe nach dem viergeteilten Schema spiegelt das Weltbild der Maya wider. Die vier Wohnbezirke stellen die vier Himmelsrichtungen dar; die Dammstraßen selbst symbolisieren die Achsen des Kosmos, wobei besonders auf die Ost-West-Achse Wert gelegt wurde. Durch die Anlage der Herrscherresidenz im Zentrum wurde auf den speziellen Status des Königs als Bewahrer der Harmonie von göttlicher und menschlicher Welt hingewiesen. Die Stadt, mit der Hauptgruppe als Zentrum, ist damit nicht nur eine Wiedergabe der Ordnung des Kosmos, sondern auch der irdischen Welt. Die Ausrichtung nach dem Weltbild bestimmte auch die Errichtung von Gebäuden oder einzelnen Räumen. Dieses Schema ist mit einigen Variationen in fast allen Maya-Städten erkennbar, doch in Copán gilt es als besonders ausgeprägt.
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Hierzu habe ich keine Informationen.

Mit dem Pferd den Hügel wieder herunter, in (!!), durch und entlang einem Fluss für ca. 30 Min geritten (ich hatte ein richtig gutes, schnelles Pferd), erreichten wir die Ruinen "Las Sepulturas". Sepultura heisst eigentlich Bestattung. Doch dies sind Ueberreste von Unterkünften für Adelige. Das Volk wohnte in einfachen Pfahlbauten.

Zurück zum Dorf "La Pintada". Hier der Ausblick ins Tal wo an Hanglage das Städtchen "Copán Ruinas" liegt.

Gefallen am fallenden Wasser.

Ich las von einem Wasserfall. Auf meine Initiative hin, suchten und fanden wir ihn dann auch. Der Führer wusste nicht wo er liegt, hatte aber eine gute Nase. Wir liefen für ein Weilchen einen Bach hinauf bis wir hier angelangt waren. Das Wasser fällt innerhalb dieser beiden Steinsbrocken, schliff jedoch früher bei mehr Wasser diesen Spalt in das Gestein.

Ein Haus im indigenen*** Dorf "La Pintada" (auf spanisch "Wandschmiererei")
aus Wikipedia: ***Indigine Völker: Bevölkerungsgruppen, die Nachkommen einer Bevölkerung vor Eroberung, Kolonisation oder der Gründung eines Staates oder einer Region sind, die sich selbst als eigenständiges Volk verstehen und ihre eigenen sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Institutionen beibehalten.

Maya-Ruine "Las Sapos" (Frosch).
Auf dem Bild schwierig zu erkennen. Es ist das Geburtshaus. Die den Steinen gegebene Form ist so, dass sich eine Frau breitbeinig hinsetzen kann. Wo die Verbindung zum Namen Frosch ist, konnte mir der junge Führer nicht beantworten.

Mo, 05.10.2009 - Eigentlich war ich auf dem 30-minütigem Fussweg zu den Haupt-Ruinen. Ein Führer passte mich ab und überredete mich für einen Reitausflug zu etwas weiter weg gelegenen (quasi Neben-Ruinen oder Aussenstandorte der ursprünglichen Maya-Stadt) Ruinen, welche ich eigentlich sowieso vorhatte zu besuchen. Zumal die Ruine dort an einem Hügel gelegen ist, wo heute ein winziges indigenes Dorf angesiedelt ist.

Am Abend dieses Sonntags ging ich in die Kirche - jawohl. Das Bild zeigt leere Stühle. Diese wurden später restlos besetzt. Das Aufkommen war gross, genauso ihre Hingabe zu Gott. Wie kam ich als Atheist überhaupt dazu Gotteshaus aufzusuchen? Nun, gesucht habe ich es nicht. Tagszuvor beim Herumschlendern in den Gassen kam ich mit einem Jungen ins Gespräch. Er lud mich in die Kirche mitzukommen. Aus Interesse nahm ich an. Dass ich ungläubisch bin, störte ihn nicht. Es war am Vortag (Samstag) jedoch keinen Kirchenbesuch, sondern eine Bibelstunde bei jemandem zu Hause. Ca. 15 Personen hatten gemeinsam Abschnitte der Bibel gelesen und persönliche Erfahrungen, Probleme und Wünsche ausgetauscht.
Am Folgetag (eben am Sonntag-Abend) ging ich dann in die Kirche. Eine Kirche war es jedoch erneut nicht. Einfach ein Raum wo sie Gottesdienste abhalten. Gedient wurde Gott im Sinne von beten, feiern, applaudieren, weinen und sich gegenseitig trösten. Gebetet wurde mit energischer Stimme. Die Lautsprecher waren zudem viel zu laut eingestellt. Gefeiert wurde mit Singen, rythmischem Klatschen zu Rockmusik und reinrufen von heiligen Sprüchen. Geweint wurde auf Kommando, resp. Aufforderung der Rednerin. Einige hat's so richtig durchgeschüttelt. Diese wurden dann auch intensiver getröstet. Die Trostrunde bildete sogleich der Schluss als sich alle in die Arme fielen.

Spinnen hatte es fast so viele wie Vögel. Diese hier ist etwa faust-gross.

In Naturreservat in welchem der Park angelegt ist, hatte es auch Kaffee. Hatte diesen Papageien Bohnen hingelegt. Sie flogen im Schwarm an und kämpften um diese.Wie ein verliebtes Paar hatten sich diese zwei Zärtlichkeiten ausgetauscht - oder es ist ein Akt zur Gefiederreinigung - oder beides in einem. Wir Menschen praktizieren den Beischlaf ja auch nicht nur mit Grund der Fortpflanzung...

Auch weitere Vögel werden tagsüber aus dem Käfig genommen. Sie bleiben auf ihren Stangen oder fliegen ein wenig umher und kommen stets zurück, weil sie wissen, dass es hier Futter gibt.

Auch die Tucans finde ich lustig. Sie bewegen sich eigenartig. Am Boden hüpfen sie kanguru-artig herum und wenn man sich ihnen nähert, schauen sie einen gwundrig von allen Seiten an. Dieser hier war frei.

An der tropischen Pflanzenwelt habe ich gefallen.

Der Park heisst auf englisch "Macaw Mountain". Macaw ist der englische Begriff für diese Papageien. Auf Deutsch weiss ich ihn nicht. Ich war etwas enttäuscht vom Park, da ich mir nicht bewusst war, dass die Vögel in Käfigen sind. Bedaure, dass sie nicht richtig herumfliegen können. Anscheinend sind es jedoch Vögel die in der Wildnis aus verschiedenen Gründen gerettet wurden. Zudem hatte ich mich auf die Wandertrails gefreut. Man war diese jedoch in 15 Min bereits abgelaufen.

Stündiger Spaziergang zum
"Parque de Aves". Aves heisst Vogel, das Wort wird für Geflügel und grössere Vögel verwendet. Es hatte aber auch Spinnen... In riiiesige Netzen warten sie auf Beute.

So, 04.10.2009
- Um mein Spanisch zu verbessern, versuche ich täglich die Zeitung zu lesen. Es freute mich besonders, ein Bild von der Schweiz gefunden zu haben - ja sogar von Zürich und im Hintergrund der Hügel wo ich wohn(t)e. War mir nie bewusst, dass das Freestyle.ch in die weite Welt hinausgetragen wird.

Sa, 03.10.2009 - Copán Ruinas - Guesthouse "Don Moisés" - Mit diesem Foto will ich illustrieren, dass ich in einem Guesthouse wieder einmal auf andere Reisende gestossen bin. Seit zwei Monaten war ich an allen Orten in Honduras einziger ausländischer Tourist. Irgendwie freute ich mich, dass wieder mal andere Backpackers um mich herum waren. Der einzige negative Punkt schmerzte mir sehr: Mein 16GB i-Pod mit über 2'000 Liedern drauf wurde mir aus dem Schlafraum gestohlen. Und dies ausgerechnet während ich in der Kirche (!! - mehr dazu weiter oben) war. Das Zimmer war zwar abgeschlossen, der Schlüssel an der Reception aber verfügbar. Nach Abklärungen mit dem Besitzer des Guesthouses, muss es einer der anderen Backpackers gewesen sein. So gemein. Hätte mich vielleicht auch tatowieren lassen sollen - das kann man nicht stehlen...

Sa - Mo, 3. - 12.10.2009 - Copán Ruinas, Honduras
(wie immer: die Chronik verläuft von hier nach oben)

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