Dienstag, 6. Oktober 2009

Wo 30&31, Mission "Touristen-Visum verlängern" (Ausreise aus Honduras über Guatemala nach Belize)

die Chronik verläuft von unten nach oben

Mi, 23.09. - Sa, 03.10.2009 - Mission "Visum verlängern", d.h. Reise von Honduras über Guatemala nach Belize und über Guatemala wieder zurück nach Honduras. (TEXT zu wieso weshalb warum s. unten)



Etwas später nahm ich einen Minibus um an die Grenze zu Honduras zu gelangen (ca. 1Std), von dort ein weiteren Minibus nach Copán Ruinas, Honduras (30 min), wo ich seit dann bin und von wo aus ich diesen Blog geschrieben habe. Zum Bild: bei der Abfahrt aus dem Bus heraus, Markt-Impression in Chiquimula, Guatemala

Ich bin mir bewusst, dass dieser Blog-Abschnitt nicht sonderlich spektakulär ist. Die Visum Geschichte liess mir quasi keine andere Wahl. Es war mühsam so oft und lange und täglich in Bussen zu weilen. In der vergangenen Woche in Copán Ruinas habe ich abwechslungsreicheres erlebt. Der nächste Blogabschnitt folgt bald...

Sa, 03.10.2009 - Chiquimula, Guatemala, ne grössere, sehr lebendige Stadt (ca. 45'000 Einw.). Der Markt hat mich beeindruckt. Habe ja schon einige Märkte gesehen. Hier lief jedoch besonders viel. Ich ass "wie die lokalen Leuten" direkt an einem Stand Frühstück und begeisterte mich ob dem Treiben.

Fr, 02.10.209. So nahm ich weitere ca. 150km Mini-Busfahrt von Puerto Barrios nach Chiquimula in Angriff. Das klingt nicht weit, nimmt aber einige Stunden in Anspruch. Chiquimula liegt südlich von Puerto Barrios nahe an der Grenze zu Honduras und zum Ort Copán Ruinas, welcher eigentlich mein nächstes Ziel war. Auch hier "musste" ich eine Nacht bleiben, da ab sechs Uhr abends keine Busse mehr fahren.

Do, 01.10.2009
- Für einen Schweizer schwer zu glauben, dass dies das "Chocolate Center of the Universe" sein soll :-) Dies entdeckt beim Spaziergang am Morgen. Am Nachmittag gings zurück nach Puerto Barrios (Guatemala). Dort buchte ich ein Zimmer mit Wireless Internet für Blogupdates und so. Für ein Weiterreisen war's zuspäht, da ich sonst irgendwo auf dem Land keine Anschlussbusse mehr gehabt hätte.

Eigentlich wollte ich nicht unbedingt in Punta Gorda, Belize (5'300 Einw) bleiben, sondern brauchte einfach den Stempel im Pass für ein neuerliches Visum für Honduras. Der Grenzbeamte wollte mich jedoch nicht wieder gleichentags ausreisen lassen. So sagte ich mir "you better belize it" und nutzte auch hier die Gegelenheit für eine Erkundigungstour, buchte ein Zimmer mit TV (für Championsleague, war natürlich erfreut über Milan - FC Zürich's 0:1). Zu sehen gibt's hier aber eigentlich überhaupt nichts. Doch beim Chatten mit Einheimischen merkte man schnell, dass die Belizer anderst sind - viel "cooler" und haben eigentlich nichts zu tun ausser herumhängen. Sie (die meisten sind schwarz) sind zudem stark im Mund, sprich Sprüche klopfen und gross angeben.

Mi, 30.09.2009. Nachmittag 2-stündige Bootsfahrt "rüber" ca. 50km nach Punta Gorda, Belize.

Der Nachmittag ging erneut "drauf" mit Busfahren. Nach etwa hundert KM, erneut einigen Stunden und ein paar Strapazaen an der Grenze zu Guatemala erreichte ich Puerto Barrios (Guatemala, 65'000 Einw. - nichts Sehenswertens). Die Strapazan (ausser dass einem der A.. weh tat nach dem vielen Sitzen auf den durchsessenen Sitzen in den alten Bussen): heftiger Regen, welcher es mir verunmöglichte die paar hunder Meter zu Fuss über die Grenze von einem Bus in den anderen zu laufen. Da ich im Einreisebüro etwas länger brauchte (wollte genau abklären, ob ich wirklich bis nach Belize ausreisen muss, um nachher wieder 90 Tagen in den Ländern Gua, Hond, El.S., Nic. zu erhalten), schmiss der Fahrer des Kleinbusses mein Gepäck aus dem Wagen, fuhr ohne mich los und musste auf einen nächsten warten. Das Fahrgeld hatte ich bereits bezahlt und war somit "flöhte".
Zum Bild: die Aufschrift, ausgeschnittenes Papier mit Posttitch angeheftet. Gegen Abend erreichte ich Puerto Barrios (Guatemala).

Es wurde zwischen 1759 und 1778 zum Schutz von Piraten. Ab 1821, als Honduras die Unabhängigkeit erlangte wurde es als Gefängnis genutzt. Heute zählt es zu den bedeutensten historischen Monuments von Honduras.

Am Morgen bevor ich per Bus weiterfuhr, besuchte ich das so eben erwähnte Fort.

Di, 29.09.2009 - Omoa - Der Ort bietet an und für sich nicht viel. Ein kleiner Strand und man kann baden. Die nahe Umgebung bietet jedoch viele Wanderungsmöglichkeiten im Urwald mit Flüssen, Wasserfällen und versch. Vogelarten. Die Hauptattraktion bietet das Fortaleza "San Fernando". Eines der wichtigsten Forts in Zentral-Amerika aus der Kolonial-/Seeräuber-Zeit. Zum Bild: Route von Seefahrern.

Auch in diesem Hostel (Roli's) bin ich einziger Reisender. Den Abend verbrachte ich in der Hängematte zu ein paar Tropfen "Flor de Caña". Eine mystische Vollmondstimmung rundete den Tag ab. Die Herberge übrigens von einem Schweizer-Ehepaar geführt. Der "Tüpflischiesser" drängte eindeutig durch: überall Hinweis-/Verbotsschilder, Nachtruhe/Lichterlösch um 22 Uhr und alles perfektioniert.

...auf ein Feierabend-Bier zum Sonnenuntergang.

Am späten Nachmittag kam ich in Omoa (ebenfalls an der Nordküste, 5'300 Einw.) an. Vom Hostel ein Velo ausgeliehen, ging ich auch hier auf ne Erkundigungstour und...

Tela, im Zentrum (Tela heisst übrigens "Stoff")
Fett
Mo, 28.09.2009 - Transfer per Chicken-Bus von Tela nach Omoa. Obwohl Luftlinie nur ca. 50km weiter westlich nahm die Fahrt mit Umsteigen in El Progreso und Puerto Cortés ca. 5 Stunden in Anspruch. Berge dazwischen machen den Weg um fast drei Mal länger. Dazu halten fahren die Busse Schleifen in Dörfern unterwegs und halten überall wo jemand ein- oder aussteigen will.

...vom Balkon des Hotels "Puerto Rico" in Tela wo ich übernachtete. Mit 20 Franken für die Nacht eigentlich teuer. Ueblicherweise schlafe ich in Hostels für ca. 5 Franken. Wollte jedoch am Strand sein und Wireless-Internet haben, was andere nicht boten. Wie fast überall in Honduras bin ich einziger (ausländischer) Tourist. Die politischen Probleme schrecken viele ab. Ausschreitungen finden jedoch nur in der Hauptstadt Tegucigalpa statt.

Abendstimmung in Tela...

Auf den Mauern befinden sich meistens solche Schneide-Zäune.

Typisches Bild. Die Häuser sind umgeben von Gitter und Mauern. Die Kriminalität ist hoch, resp. die Angst. Wenn man die Finger von krummen Dingen lässt, passiert einem eigentlich nichts.

...im Quartier. Transporte mit Pferden sind keine Seltenheit.

In einem Quartier stiess ich auf diese Veranstaltung. Christen sangen und redeten gemeinsam zu Gott. Es wurde auch gepredigt, dass Gottes-Glauben der einzige sei und ewiges Leben verspricht, wer sich daran hält. Die Leute in Zentral-Amerika sind sehr religiös.
Fett
So, 27.09.2009 - Tela (an der Nordküste Honduras', ca. 60km westlich von La Ceiba, doch per Bummler-Bus ne zwei Stunden-Fahrt). Ich lehnte vom Hotel-Besitzer ein Velo aus und fuhr einige Stunden das Zentrum ab sowie einige KM dem Strand entlang und durch Nebenquartiere wieder zurück.

Die Hütte in welcher ich übernachtete. Sie liegt etwas abgelegen im riesen grossen Grundstück der Finca. Ohne Strom und erneut völlig alleine, war es etwas mulmig. Ich genoss jedoch diese Stimmung.

Bei der Rückkehr sah ich, wie ein Blatt die Autobahn der Blattschneide-Ameisen staute.

Das Bild schaut nicht sooo spektakulär aus. Speziell war, dass ich völlig alleine und der Fluss ziemlich tief im Wald war. Vom Ort wo man schwimmen und von grossen Steinsbrocken springen konnte, gibt's keine Bilder, da ich die Kamera zum Schutz vom Wasser an dieser Stelle versteckt habe. Es gab Abschnitte, wo man sich vom Wasser hinunter treiben konnte.

Mein Ziel war es dem Fluss entlang, einen Ort zu erreichen, wo es tief genug zum Schwimmen war. Ab hier war kein Weg mehr vorhanden. Ich watete im Fluss, diesen weiter hinauf. Links im Bild "die Wand", wie sie genannt wird. Sie ist natürlich und gerade wie per Senkblei von Menschenhand konstruiert.

Etwas später am Nachmittag ging ich auf eine kleine Wanderung. Unterwegs sah ich diesen Ameisen-Highway.

Sa, 26.09.2009 - Unterwegs Richtung Guatemala und eben dann Belize, hielt ich bei der Finca "El Eden" in St. Ana (nur 30km westl. von La Ceiba) an. Die Deutschen die ich auf Guanaja kennengelernt hatte, haben hier einen Freunden (ebenfalls Deutscher), der mit seiner Familie eine Farm mit Tieren und Obst, ein Rest, eine Bar und Uebernachtungen betreibt. Zudem hat's einige Wandermöglichkeiten. Berti, das Familienoberhaupt zeigte mir seine Farm und erzählte mir Geschichten wie er dazu gekommen ist und mit welchen Schwierigkeiten er zu kämpfen hat. So erlitt er z.B. einen Bandscheibenvorfall und kann nichts mehr schaffen. Dann hat er ein Waffenverbot in seinem Rest. eingeführt. In der Folge blieben viele Gäste aus. Und spätestens mit der politischen Kriese hat auch er kaum mehr externe Touristen. Dafür hat er finanzstarke Stammkunden. Diese machen ihre Geschäfte u.a. in seinem Rest/Bar. Sie verdienen ein paar hundert bis tausend Franken am Tag mit ein paar Telefonaten, wie er mir erzählt. Steuern zahlt Berti keine. Dies ein Abkommen mit dem Bürgermeister. Das Gegengeschäft: Schweigen über die Geschäfte die dort ablaufen und über wer mit welcher Begleitung auftauchte.

Zum Bild: es hätte eigentlich andere Motive zum zeigen gegeben, doch mich beeindruckte, dass es doch noch jemand gibt, der Abfall sortiert.


Mi, 23. - Sa, 26.09.2009 - nach dem vorübergehend letzten Inselaufenthalt auf den Cayos Cochinos (s. letzter Blogeintrag) begab ich mich nach La Ceiba wo ich bereits schon zwei Mal war. La Ceiba ist die drittgrösste Stadt Honduras'. Ich musste einige Dinge erledigen wie z.B. Kontaktlinsen besorgen, Unterwasserfotos entwickeln, Memorycard kaufen diese mit meinen Fotos versehen und nach Hause schicken. Neben erhoffte ich mir damals das Visum auf dem dortigen Immigrations-Büro zu verlängern. Neben den Verpflichtungen ging ich drei Mal ins Kino und surfte wieder mal im Netz herum, resp. updatete den Blog. Zum Bild: das einzige welches ich bei meinem dritten Aufenthalt in La Ceiba geschossen habe.
Mi, 23.09. - Sa, 03.10.2009 - Mission "Visum verlängern", d.h. Reise von Honduras über Guatemala nach Belize und über Guatemala wieder zurück nach Honduras. Nun: mein Touristen-Visum von 90 Tagen war am Ablaufen nahe. Die 90 Tage gelten für Honduras, Guatemala, El Salvador & Nicaragua geimansam. Entweder hätte ich für eine Verlängerung von 30 Tagen in die unattraktive, dreckige und gefährliche Hauptstadt von Honduras, Tegucigalpa fahren (6Std) fahren oder für einen Tag nach Belize reisen müssen. Zwar war ich schon für ein paar Wochen in Belize, doch obwohl auch die Reise dorthin mühsam war, entschied ich mich für diese Variante und nutzte die Möglichkeit, an verschiedenen Orten auf dem Weg dorthin zu übernachten, resp. diese Orte auszukundschaften. Wie das vor sich ging, s. oben.


NACHTRAG zum Blogabschnitt von Cayos Cochinoas: Feststellung auf "Chachahuate", Cayos Cochinos". Ich ass allmorgendlich und -abendlich bei der selben Familie. Selbstverständlich gab es zum Znacht jeweils Fisch. Immer wenn ich mich an den Tisch setzte. Schleichten die Kinder umher. Erst als ich mit einem halben Ohr mal hörte wie sie untereinander sich fragten, ob der Tourist wohl auch heute wieder den Kopf des Fisches unverzehrt auf dem Teller lässt, wurde mir klar, dass sie auf eben, den Fischkopf scharf waren. Sie stritteten sich sogar darum. Die Augen zu essen, liebten sie am meisten...

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