***die Chronik verläuft von unten nach oben***
Mo, 07. - Fr, 18.09.2009, Guanaja (Bay Islands, Honduras)
Fr, 18.09.2009 - und somit zum Bild von unterhalb. Der Steg wo das Treiben der Wassertaxis und des Warenhandels abgeht. Es kamen soeben zwei Fischerboote an. Die Holzkisten sind für den Transport von Langusten (Krabben). Ich fuhr um neun Uhr zurück nach Trujillo (2Std). Das Meer war angenehm ruhig.
Do, 17.09.2009 - die Boote fahren nur Mo, Mi und Fr nach Trujllo. So blieb ich noch einen Tag auf Guanaja. Erneut war ich im Internet, lernte Spanisch und spielte am Abend mit Jungs Fussball.
Mi, 16.09.2009 - eigentlich hatte ich vor, an diesem Tag zurück nach Trujillo zu fahren. Am Morgen erwacht, mochte ich jedoch nicht gleich auf, zog es vor, am Mittag eine weitere Championsleague-Partie zu schauen (Inter Milano - Barcelona 0:0) und am Nachmittag am Blog sowie am Spanisch zu arbeiten.
Um die Mittagszeit blickte ich in die Heimat - genauer, ins Letzigrund nach Zürich. Der FCZ empfing in der Championsleague den FC Real Madrid 2:5. Freudig über den Empfang des live Spieles rüstete ich mich mit Bier aus und nestete mich im Hotelzimmer ein. In der Folge schaute ich dann auch noch Chealsea - Porto 2:0. Ich wusste zuvor von dieser Uebertragung und zog von Hansitos Bar/Restaurant zurück auf die Haupt-Key, wo ich auch die Feier der Unabhängigkeit (s. unten) sehen wollte.
dito
...oder spielten Marschmusik und lauften Formationen.
...trugen die Fahnen der fünf Länder und andere Symbole...Di, 15.09.2009 - Tag der Unabhängigkeit der Staaten: Honduras, Guatemala, El Salvador, Nicaragua und Costa Rica. In sämtlichen diesen Ländern wurde an diesem Tag mit Umzügen von Schulkindern gefeiert. Sie trugen, typische Volks-Kleider oder, ...
Am Tag zuvor - am Mo, 14.09.2009 hütete ich nochmals das Manati, die Lokalität von Hanisto und lernte Spanisch.
Drei junge Amis die seit ein paar Wochen dort waren, kamen am Abend zu der Bar "Manati" bei Hansito. Sie sorgten für Stimmung. Die dortigen Musikinstrumenten wurden gerockt. Rechts Klaus, welcher mit seiner Ehefrau, Annette die Bar und das Rest führt. Neben den musischen floss ziemlich Alkohol. Ueberhaupt, sind alle Ausländer die sich irgendwo in Zentral-Amerika niedergelasst haben und die ich bis jetzt kennen gelernt habe, entweder Alkoholsüchtig oder aber trinken einfach tagtäglich nicht gerade wenig und wissen nicht, dass sie abhängig sind. Heja, paradies zu Füssen, Zeit zum Abwinken und fast keine Arbeit oder sonstige Beschäftigung.
Der Sonnenuntergang von Graham's Place.
Graham's Place.
Hansito führte uns dann für ein paar weitere Biere auf eine andere Key, meiner Meinung nach, die schönste um ganz Guanaja herum, "Graham's Place" - auch mit Bar/Restaurant und Hütten zum Uebernachten. Diese Key ist völlig privat. Er hatte sich grad die ganze gekauft. Er ist stinkreich, hatte sich zum Beispile, Strom- und Wasserleitungen vom Festland her ziehen lassen.
Der Strand im Norden an welchem Bo's Bar liegt.
Ankunft auf der Nordseite bei Bo's Place (Rest., Bar, Hotel, Tauchclub). Dort mit Bier, Essen und einem Bad erfrischt, hohlte uns Hansito mit dem Boot ab.
Der Pfad schmal, hoch und dicht verwachsen. Leider mehrheitlich mit Schneidegras. Es ist so scharf, habe mir einige Schnitte an den Armen und Beinen (hatte leider meine langen Hosen in Trujillo gelassen) zugezogen. Sogar das T-Schirt wurde in Mitleidenschaft gezogen. Am Folgetag schwollen die Füsse an, am weiteren Tag danach aber bereits wieder ab.
Die Riffs auf der anderen, der Nordseite der Hauptinsel.
Gar (der Segler, der seit zehn Jahren sich auf Guanaja niedergelegt hat) führte mich. Da es zwischenzeitlich ziemlich dicht begrünt ist, wurde mir abgeraten, die gut 3-stündige Wanderung alleine zu tun. Er kennt die Insel wie seine Hosentasche.
Die Insel ist sehr grün obwohl es fast nie regnet. Aber anscheinend ist die Topografie und der Untergrund so gut, dass das Wasser lange konsestiert.
Vom Hügel, im Hintergrund die Haupt-Key.
So, 13.09.2009 - Ich wollte die Insel über den höchsten Punkt (435Meter) vom Süden an die Nordküste überqueren. Der Hügel ist voll von Pinien-(Nadel)Bäumen (der Nationalbaum Honduras'). Sie sind alle jung, zeugen vom Hurrikan "Mitch", der im 1998 nur noch die Stämme übrig gelassen hatte.
Zwischen den ersten Beiden Tauchgängen pausierten wir an diesem Strand einer kleinen Key. Als wir weiterfahren wollten, riss das Seil zum Starten des Motors. Nach zwei Stunden kam Hilfe und war das Problem behoben.
An einer anderen Tauchside liegt auf 35 Meter Tiefe seit über zehn Jahren Schiffswrack. Es wurde damals bewusst versenkt. Dies als Strafe, da es mit Kokain beladen war. Mittlerweile ist es von Pflanzen und Fischen bewohnt. In einem halb geöffneten Innenraum wimmelte es von tausenden von kleinen Silberfischen. Durch die Dunkelheit und eine einzige Sonnenlichtquelle die schmal eindrang war dies ein etwas ungeheuerliches, aber wunderbares Erlebnis. Man konnte durch den Schwarm von Silberfischen hindurchschwimmen. Rundherum bewegten sie sich nahe an meinem Körper alle gleichzeitig wie auf Kommando in die selbe Richtung.
Etliche Tunnels und Canyons intensivieren den Tauchspass.
Unter anderem tauchten wir hier ab.
Sa, 12.09.2009 - es war nicht einfach, jemanden zu finden, der Tauchen anbieten und auch nicht sonderlich günstig. Dies da ich auf der Insel so ziemlich der einzige Tourist war.
Blick von der Bar aus. Auf einem der zwei Segelbooten lebt seit zehn Jahren Gar, ein US-Müder. Er hasst sein Heimatstaat und hat sich hier niedergelassen. Zuvor segelte er im gesamten Karibik-Gebiet herum.
Fr, 11.09.2009 - Die/das Bar/Restaurant. Ich verbrachte den ganzen Tag hier, hüttete die Lokalität, da die Besitzer auf dem Key am Einkaufen waren. Ich nutzte die Zeit, um mein frisch gelerntes Spanisch zu repetieren.
Eine meiner Lieblingspalme.
Blick von seinem Grundstück, hier etwas erhöht auf die Haupt-Key "Bonacca" im Hintergrund.
Hansito führt mich in seinem riiiesen grossen Grundstück herum.
Dies der Blick vom oberen Stock des Manati's.
Hansito lebt seit über dreissig Jahren hier und hat sich diese/s Bar/Restaurant "Manati" auf der Hauptinsel gebaut. Ich konnte dort übernachten.
Dort lebt ein ebenfalls Deutsches Ehepaar, welches die Bar führt. Sie wurden am Tag zuvor von der Nachricht eines tödlichen Töff-Unfalls eines ihren besten Freundes, der auf dem Festland wohnt, geschockt. Die Stimmung war dementsprechend getrübt und ich war sozial gefordert. Das ist nicht zu unterschätzen. Da mit mir wieder mal ein anderes Gesicht auf Besuch war, nutzten sie meine Anwesenheit, sich bei mir auszureden. Sie leben dort ziemlich isoliert. Sie haben zwar etliche Ex-Amerikanische, oder Kanadische Freunde, die sich dort ebenfalls seit längerem niedergelassen hatten und sie oft besuchen, doch ausser die Hauptkey und mit dem Boot rund um die Insel herum, ist der Bewegungsraum nicht sonderlich gross. Auch sonst, schwatzten sie und erzählten mir Geschichten Tag ein, Tag aus.
Do, 10.09.2009 - "Savannah Bight", einer der grösseren Dörfern auf der Hauptinsel. Hier gibt es die einzige Strasse quer rüber in den Norden der Insel. Hansito hat mich hierher zu seiner Freundin zum Mittagessen geführt.
In Trujillo lernten ich einen ansässigen Deutschen kennen. Er gab mir den Tipp, Hansito auf Guanaja aufzusuchen, ebenfalls ein Deutscher. Wie erwähnt, die Hauptkey ist so klein, man sieht sich. Der Beschreibung nach sprach ich Hansito direkt an. Er war erstaunt, wie ich ihn erkannte. Die Endung ..ito bedeutet eigentlich klein (wie im Deutschen ...chen), er regt aber zwei Meter in die Höhe. Er nahm mich sofort auf, als wäre ich ein langjähriger Freund von ihm.
Mi, 09.09.2009, nachdem ich um die Mittagszeit das WM-Qualispiel Lettland - CH 2:2 live im Internet-Radio verfolgt hatte, stieg die Anspannung bei den Hondureños. Sie spielten in Mexiko. Ihre Offensive war erst in den letzten Minuten zu sehen als sie versuchten den 1:0 (Penalty) Rückstand aufzuholen - vergebens. Ein anschl. Fest blieb demnach aus.
no comment
Nach ein paar Bierchen und als Majano unverschämt wurde (er meinte, ich finanziere im nun den ganzen Abend), brachte er mich rüber auf die Haupt-Key (im Hintergrund sichtbar).
Die Leute an diesem Hügel leben in solchen Holzhütten.
Nochmals die Keys mit der Haupt-Key "Bonacca" wo 4000 Leute leben.
Blick auf die andere Seite mit dunstiger Sicht auf die grosse Nachbarsinsel Roatán.
dito
Oben auf der Spitze des Hügels mit fantastischem Blick auf die Keys und der gut erkennbarer Hauptkey.
Majano, mein freiwilliger, spontaner Führer. Indio. Seit zwanzig Jahren hier. Gründer des ersten Wassertaxis zwischen der Hauptinsel und dem Hauptkey. Seit andere die Idee kopierten und mit besseren und mehr Booten antrabten, blieben ihm die Geschäfte aus und er arm.
Dies nennt er seine Küche - wahrscheinlich deswegen, da auf dem Regal ein kleiner Gaskocher steht.
Seine Aussicht auf die Hauptkey ist wie Tag und Nacht zu der Ordnung in seiner Hütte.
Uebelst, sein Schlafzimmer. Ich kann nur sagen, zum Glück ist das Foto verschwommen - gilt aber auch als Zensur für die mit nackten Frauen tapezierten Wände.
Als ich nach dem Weg fragte, passierte mich ein Typ, der mich anscheinend auf dem Hauptkey bereits gesehen hat. In der Folge ans Gespräch, begleitete er mich auf den Hügel und zeigte mir auf dem Weg dorthin stolz seine eigenen vier Wände - diese hier.
"Drüben" knapp vor der Hauptinsel.
Meine Absicht war das Besteigen des 400 Meter hohen Hügels.
"Drüben" im Dorf "El Pelícano".
Blick von Key, wo sich das Leben abspielt auf die Hauptinsel mit den drei Türmen für Mobiltelefonie. Einige Leute leben dort im Hang in sehr bescheidenen Holzhütten. Weiter oben folgen Bilder davon.
Gegen Mittag ging ich rüber ans andere Ufer.
Viele leben von der Fischerei. Zur Zeit herrscht jedoch Flaute. Etliche Boote liegen still. Der Diesel ist so teuer, dass sich es nicht lohnt hinauszufahren.
Ein Ueberbleibsel nach dem verheerenden Hurrikan "Mitsch" im 1998. Lokale haben mir davon erzählt, wie sie drei Tage lang irgendwo vor ihm sich geschützt zu versucht gehalten hatten. Am Tag davor herrschte die vielgesagte "Ruhe vor dem Sturm". Es sei mystisch und zugleich beängstigend gewesen. Kein Vogel habe gesungen - auch danach nicht.
Wie erwähnt, es herrscht null Prozent Kriminalität hier. Es gibt quasi alibimässig einen echten Polizisten und dann noch diesen hier. Anfänglich dachte ich noch, es sei ein Witz. Ist es auch, habe ich mir sagen lassen. Er ist uralt, läuft im Schneckentempo und ist knochendünn. Aller Respekt vor ihm - seine Rolle als "Policia National" kann ich jedoch nicht ernst nehmen. Er fühlt sich aber sichtlich dazu berufen. Trägt diesen Polizeihut, einen Holzknüppel am rechten Bein und eine Trillerpfeife um den Hals und läuft Tag ein Tag aus seine Touren oder ruht sich stets an den gleichen verschiedenen Orten aus.
Man wird sofort angesprochen. Viele wollen, Geld, ein Bier, eine Cola oder eine Zigi. Man muss hart bleiben, jedoch offen sein bei denen die einfach nur quatschen wollen. Sie sind sehr freundlich und aufgeschlossen. Bereits am zweiten Tag wird man von allen Seiten begrüsst oder für einen Smalltalk angehalten.
Die Mehrheit der Leute ist sehr arm. Es gibt hier fast keine Arbeit. Wer nicht fischt, verkauft Esswaren oder Haushaltsprodukte. Ausgenommen von ein paar Früchten wird sämtliche Nahrung einmal pro Woche vom Festland angeschifft. Es gibt lediglich auf der Hauptinsel eine einzige Strasse, hier keine motorisierten Wagen. Die Logistik der Produkte passiert mit Schubkarren. Einige haben sich es zum Job gemacht, helfen älteren Leuten beim Einkauf und fugen die Produkte umher welche vom Festland kommen.
Der Mix von verschiedenen Rassen ist erstaunlich. Habe noch nie Menschen auf so engem Raum mit so vielen verschiedenen Abstammungen gesehen. Indios, Schwarze, urspr. Engländer, Spanier und allerlei Mischungen daraus leben friedlich. Der Respekt voreinander habe ich hier so stark emfpunden wie noch nirgends zuvor. Es gibt auch überhaupt keine Kriminalität; auch keine Gruppen, Gangs und in der Schule wird anscheinend auch nicht gehänselt und so.
Der Grossteil spricht "creol", klingt wie Englisch, ist jedoch völlig unverständlich für mich. In Belize reden sie ähnlich. In der Schule sprechen sie Spanisch. Man hört jedoch genau so viel Englisch. Dies Einflüsse der früheren Kolonialzeit.
Da man sehr nahe aufeinander lebt, kennt sich jeder jeder. Es ist quasi EINE Familie. Respektive, habe ich mir sagen lassen, dass vor acht Generationen sich gerade mal fünf Familien hier niedergelassen haben. Sie zogen damals von der Hauptinsel hierher, da es dort Mücken hat und hier nicht. Die restlichen Einwohnern sind vom Festland zugezogen.
Lediglich zwei Hauptgassen und ein paar Querverbindungen bieten Platz zum Bewegen. Die Gassen sind sehr eng und auch die Häuser sind eng zusammen gepfercht. Ich habe gelesen, dass die Bevölkerungsdichte so gross sei wie in Hong Kong.
Di, 08.09.2009 - Ich lief jede Gasse ab, verschaffte mir einen Ueberblick und lernte das Leben hier kennen:
Viele kleine Keys mit herrlichen Sandstränden, kristallklarem, türkisblauem Wasser liegen im Süden einer Hauptinsel, welche von einem Kanal getrennt ist. Die Hälfte der 8000 Einwohnern lebet auf einer ebenfalls kleinen Key, namens Bonacca. Dort erwartet man vergebens Badestrände. Dieses "Dorf" wurde auf Stelzen gebaut. Kanäle erinnern an Venedig. In den Kanälen liegt haufenweise Abfall. Dafür sind die schmalen Gassen erstaunlicherweise sauber - und auch das Leitungswasser; ein weiterer Unterschied zu den anderen grösseren Inseln: hier gibt es Wasser - unbehandeltes Trinkwasser.
Mo, 07.09.2009 - Guanaja, Islas de la Bahia, Honduras - Ankunft nach einer 2-stündigen, holprigen Fahrt in kleinem Boote. Die See war rauh.
Guanaja ist die östlichste der drei grösseren Inseln im Norden Honduras'. Ich habe mittlerweile alle drei besucht und stellte fest, dass jede anders ist. In Utila geht nichts über Tauchen. Fast ausschliesslich junge Leute, Packpackers sorgen für allabendliche Partystimmung. Badestrände hat es nur zwei kleine. Nichts Besonderes und geplagt von lästigen Sandfliegen. In Roatán wird auch getaucht. Ist etwas teuerer und zieht somit mehr Urlauber an als Reisende. Einer der schönsten Strände der Welt befindet sich auf West End. Ich habe über beide Inseln im Blog berichtet. Was für alle drei Inseln gilt, ist die paradiesisch schöne Unterwasserwelt.
Der Hurrikan "Mitch" hat im 1998 Guanaja "voll" getroffen, die Natur und Häuser vollständig zerstört. Nur die wirklich stabilen Bauten hielten stand. Der Tourismus blieb seit denn aus. Ich habe während meines 10-tägigen Aufenthaltes lediglich einen einzigen anderen Touristen gesehen. Oefteres sich wundern von Einwohnern, was mich denn hierher verschlagen habe, bestätigt, dass sie sich den Tourismus nicht (mehr) gewohnt sind.
Mo, 07. - Fr, 18.09.2009, Guanaja (Bay Islands, Honduras)
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a n d i e s e r S t e l l e s o l l t e e i g e n t l i c h d e r A b s c h n i t t d e r S p a n i s c h - L e r n - Z e i t i n T R U J I L L O s e i n . W o c h e 2 3 - 2 7 . E r b e f i n d e t s i c h u n t e r h a l b d e r B e r i c h t e v o n " L a M o s k i t i a " .
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zu hansito muss mann sagen das er sich sein grundstück und sein manati von verschiedenen "investoren" und gutgläubigen freundinen erschlichen hat.
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