Dienstag, 30. März 2010

Wo 55 - Wüste Alta Guajira (nördl. Punkt Südamerikas)





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REISEWOCHE 55

17. - 22.03.2010 - Alta Guajira (Kolumbien), Wüstenregion und NOERDLICHSTER PUNKT von ganz Südamerika
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Mo, 22.03.2010
- nach Ankunft und einer Nacht in Uribia nahm ich ein Kollektivo-Taxi zurück nach Riohacha. Dies die Stadt von wo her ich den Trip startete und zwei Tage zum Reorganisieren der Dinge verbrachte. Zum Bild: indigene Frau des Volkes "Wayúu". Eines der heutigen Haupteinkünfte ist die Handarbeitskunst, wie z.B. ihr Kleid oder gestrickte Umhängetaschen.

Wir stoppten bei weiteren Bekannten für eine Verschnaufpause, weitere Shots von "Chirinchi" und erstaunlich kühlem Polar-Bier.

Die Angehörigen des Verstorbenen im 4x4-Auto gehen auch wieder zurück. Die Fahrt war des Plaudern wegens lustig, aber auch weil wir im 10-Minuten-Takt einen Schnapps eingeschänkt erhielten. Es war "Chirinchi". Ein gebrannter "Weisser" welcher nur hier erhältlich ist und das Alhoholgetänk der Einheimischen ist.

Viereinhalb Stunden Rückfahrt nach Uribia. Nicht immer war der Weg so schön flach und grad.

Fot0 zur Demonstration wie man hier Kakteen als Zäune verwendet.

Knapp bevor man sich ernsthafte Sorgen um sein Wohl machte, tauchte unser Transport auf.

...oder hetzen eines einsamen verängstlichten, mistrauenden Esels für einen guten Fotoschuss.

Zur vereinbarten Zeit begaben wir uns an den Treffpunkt. Doch ein, zwei Stunden lang taucht unser Fahrer nicht auf. Man beginnt sich gedanken zu machen, wie man diese Hitze überlebt - eventuell mit bisschen Kunst in der Wüste...

Qualitäts-Test der Kamera aufs härteste.
Der Wind weht einem ständig Sankörner um die Ohren. Dies mit so hohem Tempo, dass es fast weh tut. So litt auch die Kamera sehr. Das Objektiv öffnete ihre Klappen nur noch halb.

dito

Sanddünen verlaufen steil nähe der Küste.

Ne kleine Fotosession in dieser verlassenen Gegend.

Wir verlangten, uns an diesem Punkt (Playa Taola) aussteigen zu lassen. Er sollte uns ein paar Stunden später hier wieder abholen.

Der Vater der Gastfamilie führte uns per Cheep durch die Gegend.

Für einmal trafen wir statt einer Herde Ziegen, mal Schafe an.

Dafür liegt gleich an Ort und Stelle eine verweste Ziege.

So ein geografisch markanter Punkt könnte
sich in besserem Kleid zeigen. Doch die Mittel in einer Wüste fern fern ab vom Geschehen sind wohl beschränkt. So steht aufgespreit auf einem ruinenmässigen Haus "Punta Gallinas". Ein Schild worauf stehen würde "punto más norte de Sudamerica" erwartet man vergeblich.

So, 21.03.2010 - Punta Gallinas - nördlichster Punkt von ganz Südamerika.

Zurück bei unserer Gastfamilie gibt's leckeren, frischen Lobster.

Am Strand wie auch in der gesamten Wüste verstreut findet man solche Muscheln.

Auf dem weiteren Spaziergang passierten wir eine Hütte einer Familie. Unglaublich, nicht nur wie sie hier leben, sondern überhaupt, DASS man hier leben will/kann.

Hier das "Gesamtbild" zum vorherigem Fussabdruck.

Auf dem Rückweg passierten wir solche Sümpfe. Ich weiss nicht, ob Sümpfe das richtige Wort ist. Auf jeden Fall war es rutschig und sumpfig.

Schlammmonster in der Wüste.

Schwefelhaltiger Schlamm vom Boden in knietiefem Wasser strichen wir uns ins Gesicht. Ich hab bisher stets von "wir" gesprochen. Damit sind Johanna aus Deutschland und ich gemeint. Sie war meine Reisepartnerin für diesen Trip in die Alta Gujira. Ich war froh um diese Bekanntschaft. Wir konnten nicht nur Reisekosten teilen, sondern auch die Erlebnisse.

Dieser kleine See wird wohl in gewisser Zeit ausgetrocknet sein.

Man ist hier mutterseelen alleine und die Sonne brennt erbarmungslos.

Die zunehmende Trockenheit im Gebiet der Alta Guajira macht einige Abschnitte schlammig.

Nach ca. 30 Min spazieren um die Bucht herum stoppten wir für ein paar Fotos. Klein im Bild: ich springend.

In der Wüste leben sehr viele Geissen. Sie sind mager. Haben fast keine Nahrung. Doch sie sind hart im Nehmen und Ueberleben. Nach Regenperioden sind sie besser genährt und können gemolken werden.


Leute der Trauergemeinschaft.

Der Grund der Fahrt unseres Transportes war eine Tauerfeier. Eine Person der Gastfamilie war gestorben. Für die Tauerfeier kamen die Familienmitglieder von weit weg hierher. Mit diesen Leuten konnten wir hierher mitfahren.

dito

Erkundungsspaziergang in der Umgebung. Ziel: Umlaufen dieser Bucht (la bahia hondita)

Die Toilette.

Der Schweinestall. Als Zaun werden öft Kakteen verwendet.

Der Sohn beim Fisch präparieren.

Unsere Hängematten-Unterkunft.

Das Wohnhaus der Gastfamilie.

Erkundschaftung der näheren Gegend. Dies unmittelbar beim Ort wo wir schliefen.

Sa, 20.03.2010 - Nähe Punta Gallinas, eine kleine Siedlung von Einheimischen.

Quasi unter freiem Wüstenhimmel bei windigen Böen die Nacht in ner komfortablen Hängematte verbracht.

Es war schon längst dunkel als wir ankamen. Weit und breit gabs keine anderen Hütten. Links, der Fahrer welcher uns gleichzeitig nen Hängematten-Platz und Verpflegung zur Verfügung stellte.

Vier Stunden auf staubiger holprigem Weg durch die Wüste. Es dunktelte bald. Jeder von uns hätte sich verirrt. Doch der Fahrer wohnt im Gebiet und bringt uns sicher zu sich nach Hause.

Wir wollten zum nördlichsten Punkt ganz Südamerikas (punta gallinas). Eigentlich hätten wir um 10 Uhr abgeholt werden sollen. Doch wir wurden "vergessen". Zum Glück fuhr ein Verwandter der Gastfamilie noch am selben Abend dorthin.

Warten auf das Mittagessen. Frau am stricken.

Fr, 19.03.2010
- Strand bei Capo de la Vela (rund vier Fahrstunden von der Zivilisation entfernt)

frischen Lobster zum Znacht

Leuchtturm bei Cabo de la Vela


dito

dito

dito

Nach einer Siesta in der Unterkunft liefen wir am Nachmittag nochmals Richtung Leuchtturm wo neben an diese Sandbucht liegt.

Mir gefielen die Farbmuster in den Steinen

Salzkrusten auf einigen der Wegen.

Kaktus mit Blüte

Man trifft unterwegs eigentlich keine Leute. Doch diese zwei Jungs begegneten wir. Sie hatten einen Velorad zum Spielen mit dabei.

Blick auf die andere Seite

dito - mit trockener Salzlagune im Hintergrund

Sicht vom "Pilón de Azúcar"

Pilón de Azúcar

...oder Spuren von Tieren.

Ansonsten viel Sand.

Vor tausenden oder millionen von Jahren war hier mal Meer. An manchen Orten sieht man ausgetrocknete Stellen, respektive das übriggebliebene Salz.

Der pyramidenförmige Hügel ist der "Pilón de Azúcar".

In der Wüste leben sehr sehr viele Geissen. Sie sind sehr robust was Trockenheit und wenig Nahrung betrifft.

Do, 18.03.2010 - 7 Uhr - Wanderung (ca. 3Std) zum Pilón de Azúcar.

Wir machten einen Spaziergang zum Leuchtturm.

Blick ins Landesinnere.

Die Küste in Cabo de la Vela.

Ankunft in Cabo de la Vela. Cabo heisst Landzunge und vela Kerze oder Segel. Der entsprechende Küstenverlauf vergab diesem Ort seinen Namen.

Leider sieht man viel Abfall. Der Wind trägt ihn durch die Gegend und bleibt dann in Gebüschen hängen.

Polarbier - und das in der Wüste... :-)

Auf einem Posten (linker Bildrand) hängt Fleisch zum trocknen.

Es ist sehr trocken und heiss. Es kann fast nichts angebaut werden.

Kindervelo unter einem Kuh- oder Ziegenleder.

Man beachte die Bauweise der Hütten.

Wir passieren einige Hütten von Einheimischen. Manchmal stoppen wir zum Ueberbringen von Produkten aus der Stadt.

dito - und ein paar Hütten von Einheimischen im Vordergrund.

Ein Zug mit Kohle.

Sehr vereinzelt sieht man kleine Siedlungen. In diesem Gebiet leben indigene Leute. Es ist das Volk der "Wayúu". Sie Bildeten die Bevölkerung vor Ankunft der Spanier.

Staubige, holprige Fahrt.

Weit weg im Norden tragen sie Kohle ab. Es ist eines der wichtigsten Exportgüter Kolumbiens und die grösste Kohlemine von ganz Latinamerika. Eine Eisenbahnschiene verläuft für deren Transport schnurgerade durch die Wüste.

Eine Tankstelle in der Wüste.

Mit diesem Pickup gings nach Cabo de la Vela. Eng zusammengepfercht für ca. vier Stunden.

Wir nahmen Lunch und ein paar Fotoerinnerungen mit für die Weiterreise.

Manaure - das Städtchen inmitten der Wüste. Es entstand wegen der Salzgewinnung.

Der Test - Salzlecken

dito

Mit Schaufeln füllen sie die Säcke mit Salz für den Abtransport.

Salzberg in Manaure.

Nach einem colectivo-Transport (private Leute sammeln Personen um von Punkt A nach B zu bringen) erreichten wir Manaure. Dort gewinnen sie Salz.

Mi, 17.03.2010 - Strasse zwischen Riohacha und Uribia. Uribia ist die letzte Stadt in der Wüste bevor es weiter nördlich nur noch kleinere Siedlungen hat.

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17. - 22.03.2010 - Alta Guajira (Kolumbien), Wüstenregion und NOERDLICHSTER PUNKT von ganz Südamerika
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