Dienstag, 23. Juni 2009

Wo 15/16, 6-Tages-Trekking "El Mirador" Maya Ruinen, Norden Guatemala

Von unten nach oben verläuft die Chronik der Bilder welche ich nun nachgetragen habe. Kurze Kommentare wo nötig. Einen ausführlicheren Text zum 6-Tages-Dschungel-Trekking zu den tief im Urwald stehenden Tempel-Pyramiden der Maya Städten "El Mirador, Nakbe und La Florida" habe ich bereits zuvor erfasst und befindet sich unter dieser Bilderreihe:

Do, 18.06.2009, Ausreise nach Belize


In Santa Elena bei Flores, nahm ich dann nen Micro-Bus (ne Art Taxi) nach El Remate. Benoit, der Belgier wollte auch dorthin. Wir teilten uns die Hotelkosten.
Das Hotel, die Dusche, der See: intensiv ersehnt und wohltuend nach all den "Strapazen".


Während 3Stunden per auf Ueberlandstrassen durchs Land gefahren.

In Carmelita angekommen, waren der Ausflug noch nicht zu Ende. Eine 3-std. Fahrt auf dem Pick stand noch zuvor. Diese mussten wir zuerst auch noch organisieren. Pro Tag fährt nur ein einziger öff. Bus und zwar um vier Uhr morgens.


Davon haben wir lange geschwärmt. "Gallo" müsste mich honorieren für diese Werbung. Aber glaubt mir, mich hätte jedes andere Bier genau so glücklich gemacht.


Ankunft in Carmelita, zurück. in der Zivilisation - quasi. Wir sehen zwar nach 6 Tagen wieder mal andere Menschen. Wasser und Strom hat's in dieser Abgelegenheit aber nicht.

Wilter, der Donkey Driver - stets mit seinem Transistor-Radio. Er übt diesen Job schon lange aus. 6 Tage Dschungel, 2 Tage frei. Jahr ein, Jahr aus. Sein Lohn, 100 Quetzals pro Tag, ca 13 Franken. Ein total aufgestellter Kanton. Ich mochte ihn. Er wollte immer, dass ich von ihm Fotos schiesse und diese dann zu Hause allen zeige, was ich hiermit getan habe.

Die Gruppe vor einem "La Ceiba". Dieser Baum ist gerade mal etwa 50 Jahre alt. Er wächst sehr schnell Und gilt als Nationalbaum von Guatemala, nicht aber von Honduras, wo eine Stadt nach ihm benannt ist.

...und auch selbst ausprobieren. Muss ehrlich sagen, es sieht einfacher aus als gemacht. Okay, er hat auch Uebung.

Tag 6) Wilter klettert jeweils auf die Bäume. Er holt dort Blätter für die Pferde. Nur eine einzige Sorte gibt er ihnen. Sie fressen sonst auch "anderes", aber diese Blätter hätten einen besonders effizienten Energiegehalt.
Er tat dies stets abseits von uns. Ich wollte jedoch wissen wie er das macht...

Ein hartes Stück hinter uns. Die Gruppe schaut fröhlich drein nach dem Erreichen von "La Florida" - ausser Jorrit, er merkte kurze Zeit später sein Fieber. Er ist der, der am nächsten Tag am meisten leidete.

Nach x Stunden wandern, die Erlösung - ein Wolkenbruch. Es begann innert Kürze in Strömen zu regnen. Ich entledigte mich kurzentschlossen, unüberlegt meiner Kleidern, wuschte meinen Schweiss vom Körper und tanzte vor Freude herum.
Bis auf meine Kamera (die hatte ich in einem Trockebeutel) war alles komplett trieffend nass. Da es warm war, störte dies aber nicht. Sogar die pflotschnassen Schuhe war für die brennenden Füsse eine Wohltat.
Der schmale Pfad war oftmals abgeschnitten und überhaupt nicht immer deutlich erkennbar.
Die Früchte taten sehr sehr gut. Ich wie so öfters am Herumalbern mit Wilter.

Picknickplatz für uns und Trinkplatz für unsere Pferde.
Tag 5) 40km, 9Stunden davon zwei Mal 45 Min. Pause nebst den kleineren Pausen wenn gerade Spider-Monkies (Klammer-Affen) von Baum zu Baum sprangen.

Dies ist nicht das WC, sondern die Dusche. Mit einem Kübel schöpft man Regenwasser. Ein kleinerer Becher nutzt man dann zum waschen.

In einem Sumpf fischte unsere Köchin fingergrosse Exemplare. Man ass sie ganz mit samt Kopf und Gräten. Was man nicht alles macht...

Ein starker Wolkerbruch in einer anderen Richtung. Der kleine Hügel 40km weit entfernt, ist "La Florida", unser Ziel für morgen.

Wir stiegen zum x-ten Mal auf einen Pyramide, wollten den Sonnenuntergang sehen. Es bietet uns aber ein Hurrikan-Schauspiel.
Wir hofften so sehr, dass wir etwas vom Regen abkriegen würden. Eine Dusche wäre so wohltuend für die verschwitzte, stinkig-klebrige Haut. Leider zog der Sturm an uns vorbei. Oder vielleicht "besser". Als wir zwei Tage später in Carmelita eingetroffen waren, erfuhren wir, dass er sie getroffen hat. Blechdächer wurden von den Häuser gerissen und auch sonst ziemlich Chaos angestellt.


Ich könnte jetzt nicht mehr sagen wie dieser Tempel heisst. Es ist aber einer und nicht nur ein Hügel wie die verwachsene Landschaft zu erachten scheint.

Brüllaffen sind unmittelbar von unserem Camp in den Bäumen.

Mein Schlafplatz für die 4. Nacht.


Wir erreichen nach 3 Stunden Marsch "Nakbe"

Auch die Vogelwelt ist aufgestanden, wie dieser Toucan.

Tag 4) um halb Sechs morgens bestiegen wir erneut einen Tempel. Der wolkenverhangen wird der Sonnenaufgang nicht zum Spektakel. Dafür ist der Wald wach, man hört Brüllaffen bei ihrem Morgengestöhne von verschiedenen Richtungen entgegen.

In der Nacht gehen ein paar von uns nochmals auf eine Pyramide. Der Sternenhimmel wirkt so klar durch die saubere Luft. Es ist auch in der Ferne keine einzige Lichtquelle auszumachen - ausser die schmale Mondsichel. Leuchtflieger schwirmten zwar noch umher. Und überhaupt kriecht überall irgend etwas wie dieses Exemplar.
Wir beim allabendlichen Pokern.

An diesem Beispiel sieht man wie die Ruinen von der Erde überdeckt sind. Links Ausgrabungen, rechts Erde und Pflanzen.

Original-Verzierung eines Bades. Die Blache nahm unser Guide für uns weg, ansonsten bleibt alles fein säuberlich geschützt.

Ne Uebersicht.

Mein gestriger und heutiger Schlafplatz.

Hier sammeln Archäologen Regenwasser. Es sind momentan keine Arbeiter vor Ort. Wir, also ich (die anderen trauten sich nicht), nutze die Gelegenheit für eine Abkühlung und einen Waschgang im gleichen mit einem Sprung ins Becken. Wobei ich nicht wirklich weiss, ob ich nachher sauberer war als vorher. Denn das Wasser ist ziemlich abgestanden und "lebendig".



Der Hügel in der Nähe ist eine anderer Tempel. Die Flecken im Hintergrund sind Wolkenschatten. Die Landschaft ist topfeben soweit das Auge reicht.

Hoch über dem Dschungel. Die Pyramide selber ist 70 Meter hoch. Sie steht zudem auf einem kleinen Hügel.

Fantastischer Rundum-Weitblick.

"La Danta"

Hier von der Seite was unten beschrieben ist. Diese Treppen und Tempeln waren in all den tausend Jahren - und sind es zum Teil immer - von Erde verschüttet worden und von Pflanzen komplett überwachsen.

Der Haupttempel, La Danta. Der Standpunkt dieses Fotos befindet sich auf der Tafel unten rechts, noch unterhalb der grossen Plattform. Die ausgegrabene Plattform sieht man im Foto im Hintergrund. Durch diesen Vergleich kriegt man eine Ahnung wie mächtig diese Anlage und Pyramieden sind.

Hier hat's sogar nen Fussballplatz, Ball und Tore.

Tag 3) - ein Specht.

Brüllaffen in den Bäumen. Diese sind von weit weg zu hören. Sie scheinen mit ihrem Gebrüll den Urwald zu dominieren.



Unsere Gruppe beim Sonnenuntergang.

Am Abend erster Bestieg einer Tempel-Pyramide. Im Hintergrund der mächtigste und somit Haupt-Tempel (La Danta) der Stadt.

Unser Schlafplatz. Hier übernachten wir zweimal. Denn hier befinden sich die Haupttempel des Nationalparkes "El Mirador"

Die Küche. Im Hintergrund Wilter am relaxen.

Manuel, unser Guide mit meiner selbstgeschnitzten Lagerpfeife.

Tag 2) sechs Stunden Marsch.

In der Nähe des Sumpfes übernachteten wir. Die anderen hatten Zelte. Wilton schlief in der Hängematte, der Guide, Manuel auf dem Boden im Freien. Ich freute mich, das Moskitonetz von Jacqueline zu benutzen.

Bei diesem Sumpf konnten wir uns waschen und die Pferde trinken.

Wilter, der Donkey Driver - stets mit seinem Transistor-Radio. Er übt diesen Job schon lange aus. 6 Tage Dschungel, 2 Tage frei. Jahr ein, Jahr aus. Sein Lohn, 100 Quetzals pro Tag, ca 13 Franken. Ein total aufgestellter Kanton. Ich mochte ihn. Er wollte immer, dass ich von ihm Fotos schiesse und diese dann zu Hause allen zeige, was ich hiermit getan habe.


Tag 1)
vier Stunden Marsch

Ankunft in Carmelita. Sehr abgelegen, kein Strom (Benzin-Generatoren), kein Wasser (Regenwasser). Wir schlafen quasi privat auf dem Sitzplatz der Frau die die Tour organisiert.


Tag null)
Abfahrt von Santa Elena (bei Flores) nach Carmelita per "Chicken Bus". 4 Stunden Ueberland. Der Bus"bahnhof" mitten in einer Marktstrasse.

6-TAGES-TREKKING zu den MAYA-PYRAMIDEN “El Mirador” mitten im DSCHUNGEL, Mi, 10. - Di, 16.06.2009
Nebst den Tempeln in "Tikal" befinden sich weitere Tempel-Ruinen, tief im Dschungel. Es sind die Grössten der Mayas in Guatemala. Sie sind bis zu 70 Meter hoch und zudem auf kleinen Hügeln gebaut. Keine Strassen führen zu diesen, jedoch einen langen Fussmarsch. Damit meine ich eine 6-tägige geführte Trekking-Tour. Man muss Leute finden die ebenfalls gehen wollen.

Hoffte, dass dies am Folgetag klappen würde an welchem ich auch "Arcas", ein recreation Center im Dschungel besuchte. Jacqueline war einen Monat zuvor dort für vier Wochen Volontär. Sie war Affenbaby-Mutter von Spider-Monkeys. Es war spannend zu sehen wo und wie sie gelebt hat.

Üblicherweise bucht man die Tour in Flores und startet von dort. Wir meldeten uns telefonisch selber an und fuhren am übernächsten Tag per Chicken-Bus (ururalter ex. US-Schoolbus, hier genutzt als eines der von den Lokalen meistbenutzten öff. Verkehrsmitteln) auf Naturstrassen während 4 Stunden nach Carmelita.
Carmelita, ein letztes kleines Dörfchen vor dem Urwald, ohne Stromleitungen (z.T. Solar oder Kompressoren) dafür mit frischem Wasser. Wir schliefen auf dem Sitzplatz vom Haus der Frau bei welcher wir die Tour buchten.

Mit wir meine ich. einen Belgier, Kanadier, Kanadierin und einen Holländer.

Visà-vis gab's Znacht. Und das Gleiche am Donnerstag, Tag 1. zum Frühstück - schwarze Bohnen, Eier, Geissenkäse und Fajitas. Insgesamt wurden wir in Relation zu dem Zuverfügungstehendem sehr gut genährt. Drei Mahlzeiten pro Tag. Einmal sogar frischen Fisch.

Wir wanderten am ersten und zweiten Tag fünf und sechs Stunden, ca. 42km und erreicht am Abend die Haupttempel (La Danta, El Tigre und Los Monos) des Nationalparks "El Mirador". Tag drei zur vollen Erkundungsverfügung. Tag 4 ein dreistündiger Marsch zu den Tempeln von "Nakbe". Zeit zum ausspannen am Nachmittag und erneute Tempelbesteigungen. Tag 5 war dann so richtig hart. 40km, 9 Stunden, zwei Pausen à 45min. Die Füsse brannten. War hatten total 100km in den Beinen.

Das Umfeld des riesigen Urwaldgebietes wechselte sich nicht grossartig ab. Irgendwann hat man es "gesehen". Zudem war's unwegsam. Als schau wo Du hintrittst. Wurzeln noch und noch sowie Steine oder ausgetrocknete Sumpfhügel. Der Pfad war stets schmal.

Einmal und immer wieder zu oberst (bis zu 70m und das erst noch auf Hügeln) auf den Tempel-Pyramiden angekommen, entschädigte die Aussicht jegliche Strapazen. Urwald so weit das Auge reicht - rundum. Wir bestiegen die Pyramiden zu Sonnenauf- und Untergängen, zu Tageslicht oder für den Sternenblick. Affengebrülle nah und fern pointiert die Atmosphäre sowie die Vogelgesänge. Nicht so oft wie Affen, sahen wir Toucans.

Spektakulär war ein Hurrikan-artiges Gewitter in der Ferne. Rabenschwarze regensträhnige Wolkenbrücke begleitet von Blitzlichter. Das andere Licht, das des Sonnenuntergangs in der gegenüberliegender Ferne. Donner hörte man erst als es näher kam. Es zog dann jedoch an uns vorbei. Leider eigentlich, hätte gerne geduscht.

Natürliches Frisch-Wasser war auf der ganzen Tour Mangelware. Selten hat es Sümpfe oder stehende Flüsse. Das ist zwar wichtig für unsere Pferde, zum Waschen jedoch - naja... , muss man mal gemacht haben. Einmal gab’s jedoch die Möglichkeit in eine Ansammlung von Regenwasser zu springen. Diese nutzte ich genau so erfrischenderweise wie die des frischen Gewitterregens während der vorletzten Etappe nach "La Florida". Dort gab es nur noch kleine Ruinen zu sehen. Alle waren ziemlich geschaffen.

Ich freute mich sehr auf den letzten Tag. Nur noch ein ca. 3 Stunden-Marsch in zügigem Tempo liegt vor der Rückkehr nach Carmelita. Diese letzten km nahmen wir am Tag 6 in Angriff.
Damit waren wir noch lange nicht zurück in der Zivilisation. Ein lokaler Pickup nahm uns für die 3 Stunden und drei Franken zurück nach Santa Elena an den Lago Peten Itza. Diesen letzten Zwischentrip aber nicht bevor wir in Carmelita ein Bier getrunken hatten. Was heisst hier ein Bier. Nach sechs Tagen Dschungel hat man Nachholbedarf. Das erste fühlte sich so gut an. Ich stürzte es gleich runter. Das zweite genoss ich und das dritte machte die Fahrt auf der Ladefläche des Pickups lustig.


SANTA ELENA am Lago Peten Itza, GUATEMALA, Di, 16. - Do, 18.06.2009
Von Santa Elena aus wollte ich nach El Remate, was gegenüber dem See, 30km entfernt von Santa Elena liegt. Ich wollte dort das "El Biotope Cerro Cahui" besuchen. Schlussendlich liess ich aber noch mehr Dschungel, zu Gunsten von ausspannen, fallen. Nach zwei Nächten und einem Tag El Remate sagte adios Guatemala. Es zog mich ans Meer auf Inseln. Dies vorerst per 4Std-Shuttle-Bus nach Belize-City. Von dort per 45min. Schnellboot nach Caye Caulker.

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